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Tragehilfen Test Isara

Ihr Lieben, ich hoffe, ihr hattet wunderschöne Feiertage mit euren Liebsten.
Ich nutze jetzt die Zeit des zur-Ruhe-Kommens, um endlich meinen Fazit über die Isara-Tragen mit euch zu teilen.

Als es in meiner Trageberater-Gruppe die Möglichkeit gab, die Tragen dieser rumänischen Firma zu testen, war ich zuerst sehr skeptisch, ehrlich gesagt. Ich hatte, als ich noch den Tragetreff im Elki Ried im Innkreis machte, ab und zu eine Mama aus Tschechien da, die mir einige osteuropäische Tragen zeigte, die mich aber alle nicht begeisterten, weil sie keinerlei Einstellmöglichkeiten hatten. Ich wurde hier aber definitiv eines besseren belehrt.

Aber jetzt erst Mal von vorn. Isara ist, wie schon erwähnt, eine rumänische Firma, die ihre Tragen in Europa produziert.
Als ich das Paket geöffnet habe, hat mich die Verpackung der einzelnen Tragen als Handlettering-Tante natürlich gleich mal sehr angesprochen. Beim Auspacken fiel mir gleich mal auf, dass die Tragen unglaublich weich sind. Zum Testen bekam ich den QUICK Fullbuckle, den QUICK Halfbuckle und den The One.

ISARA Quick Fullbuckle

Begonnen hab ich mit dem QUICK Fullbuckle. Wie gesagt, der Stoff ist ganz weich und ich hab zuerst einmal versucht, ihn intuitiv ohne Anleitung anzulegen. Das ging gleich mal schief, ich brauchte auch mit Anleitung ein bisschen, bis ich ihn richtig oben hatte. Das könnte für unerfahrene Trageeltern ein bisschen schwierig sein, wenn man aber erst Mal weiß, wie es geht, sollte es kein Problem mehr darstellen.

Lt. Hersteller passt der Quick Fullbuckle von 50 bis 98 cm, ich hab mit meiner 53cm-Tragepuppe getestet, mein 5-jähriger ist dafür leider echt zu groß und aufgrund des Lockdowns während der Zeit hatte ich keine Möglichkeit für ein anderes Testbaby.

 

Die Stegverstellung bei den ISARA-Tragen war mir ganz neu, sie erfolgt über ein Klettsystem. Schwer zu erklären, die Bilder zeigen das besser. Durch das Verstellen des Kletts wird auch die Höhe des Rückenteils verändert, was erstaunlich gut funktioniert.  Das Einzige, was mich hier teilweise gestört hat war, dass man bei kleinster Stegbreite einen kleinen Stoffwulst unterm Hintern des Kindes hat, was bei mir bei mehreren Testrunden, teilweise mehr oder weniger ausgeprägt war. Das ist aber schon Kritik auf hohem Niveau, die meisten Babys tragen Windeln und werden davon überhaupt nichts merken.


Die Träger sind gerade geschnitten, man kann sie parallel oder gekreuzt tragen, wobei gekreuzt für mich persönlich immer angenehmer ist. Die Träger verlaufen relativ nahe am Gesicht des Kindes, was manche eventuell als störend empfinden könnten. Außerdem werden sie nicht, wie bei anderen Herstellern beim Rückenteil oder am Hüftgurt mit dem passenden Gegenstück der Schnalle festgemacht, sondern sie werden unterm Hintern des Kindes verbunden, was ich persönlich ganz besonders toll finde für Eltern, die nicht so beweglich sind, weil das Festziehen der Träger nicht am Rücken des Tragenden, sondern unterm Hintern des Traglings geschieht.

Noch ein paar Fakten zu dieser grundsätzlich echt tollen Trage: 

  • die Träger sind relativ schmal, aber weich gepolstert
  • am Nacken und seitlich am Rückenteil gibt es keine Verstellmöglichkeiten, wenns hier zu weit ist, muss man tricksen, bis es passt
  • das Rückenteil ist seitlich leicht gepolstert

Alles in allem eine sehr schlichte, einfache Trage oder viele Bänder, Gurte, etc. die oft nur verwirren und die Trage plump wirken lassen. Mir gefiel sie echt gut, meine Tragepuppe passte auch super rein.

 

 

ISARA Quick Halfbuckle

Der Halfbuckle ist vom Grundaufbau dem Fullbuckle sehr ähnlich, nur sind die Träger zum Binden.

Die Träger sind oben an den Schultern gepolstert, danach lassen sie sich auffächern, was toll ist, wenn der Steg zu schmal wird und man ihn damit, wie bei einer Wrapcon, erweitern möchte.

Auch der Halfbuckle ist eine ganz schlichte Trage und wenn sie zu einem Tragepaar passt, auf jeden Fall empfehlenswert.

 

Beide Quick-Tragen haben eine mit Druckknopf einknöpfbare Kopfstütze dabei, nachdem ich die Kopfstützen generell nicht so gern verwende und die am auf den Fotos so viel verdecken, sind sie hier nicht zu sehen.

Stegverstellung der Quick-Tragen

ISARA The One

Die The One hat mich vom Design her echt umgeworfen. Die Sleeping Mermaid ist wunderschön, aber man soll sich ja nicht nur vom Äußeren blenden lassen ;-)

Die The One ist ein klassischer Fullbuckle, die Stegverstellung erfolgt über Klett am Hüftgurt, wie bei vielen anderen Herstellern. Der Hersteller wirbt damit, dass die The One von 50 bis 116 cm passt. Mitgeliefert wird auch noch eine Stegerweiterung, die  zum Einsatz kommt, wenn die kindlichen Beine zu lang werden und der Steg ausgereizt ist.

 

Die Träger sind auch hier gerade geschnitten und können überkreuzt oder parallel getragen werden. Befestigt werden sie am Rückenpanel, was für ganz Kleine aufgrund des Zuges auf den Rücken und die Wirbelsäule nicht so optimal ist, nicht umsonst gibt es viele Hersteller, bei denen man vor Sitzalter die Träger am Hüftgurt befestigt, danach erst am Rückenteil. 
Auch hier sind die Träger eher schmal, aber weich gepolstert. Für mich persönlich waren sie sehr bequem, ich bin nicht so der Freund von zu dicker Polsterung, aber das ist immer Geschmackssache.

Die Höhe des Rückenteils ist auch verstellbar und zwar über ein Schnallensystem oben bei den Trägern. Das funktioniert grundsätzlich ganz gut, ich musste aber etwas herumprobieren, wie es am besten geht, dass man oben dann nicht einen riesigen Stoffwulst hat. Der Stoff ist natürlich trotzdem da und muss irgendwo verstaut werden. Ich hatte das beste Ergebnis, wenn ich den überschüssigen Stoff nach innen gefaltet habe, ich hoffe, man erkennt das auf den Bildern. 

 

Mein Fazit zur The One: Die Puppe war schön drin, auch für den 5-jährigen ging es noch, allerdings muss man bei so vielen Größen, die die Trage passen soll, natürlich bei ganz Kleinen schon ein paar Kompromisse schließen. Der Preis ist auch nicht so günstig mit 179,- (wobei man die einfärbigen schon um 149,- bekommt, was sehr fair ist) - wenn man lange Zeit mit nur einer Trage abdecken will, ist sie auf jeden Fall eine gute Alternative.

So, ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in die wunderbare Welt eines weiteren Tragehilfen-Herstellers geben. Ich bin wieder mal draufgekommen, dass es echt viele Hersteller gibt, die sich Gedanken machen und immer wieder was Neues und wirklich Gutes auf den Markt bringen. 

Ich wünsche euch noch eine ruhige Zeit mit der Familie und freue mich schon sehr darauf, wenn ich euch bald wieder live beraten darf.'

Alles Liebe, Karin